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Zeit ist Geld

Verena Elschner-Richter

24. Feb. 2025

Warum deine Arbeitszeit der Schlüssel zu einem erfolgreichen Pferdebetrieb ist

Du hast entschieden. Der Ponyhof soll es werden. Dein eigenes kleines Pferdeparadies. Die Begeisterung ist groß, die Vision klar – doch bevor du loslegst, solltest du dir eine entscheidende Frage stellen: Wie viel Zeit wird dich dein Traum kosten? Denn auch für den Ponyhofbetreiber hat der Tag nur 24 Stunden.


Alles aufschreiben – Deine Zeit als harte Zahl

Wenn du einen Pferdebetrieb führst, dann weißt du: Die Arbeit hört nie auf. Doch oft unterschätzen wir, wieviel Zeit tatsächlich für die einzelnen Aufgaben draufgeht. Bevor du in den Tag startest und zwischen Fütterung, Einstreuen und Kundenbetreuung vergisst, die Realität zu erfassen, nimm dir eine Stunde Zeit für eine realistische Zeitanalyse.

👉 So gehst du vor:


1️⃣ Schreibe ALLE Tätigkeiten auf, die regelmäßig anfallen. Von der Morgenfütterung bis zur letzten Stallkontrolle.

2️⃣ Notiere die Dauer jeder Tätigkeit und wie oft sie vorkommt.

3️⃣ Nutze eine Excel-Tabelle oder eine einfache Liste, um Tages-, Monats- und Jahreszeiten hochzurechnen.

4️⃣ Vergiss nicht die Zeiten für Büroarbeit, Kundenanfragen, Reparaturen, Notfälle und Wochenendarbeit!

🎯 Ergebnis: Du siehst schwarz auf weiß, wieviel Zeit du tatsächlich pro Woche investierst – und wo du möglicherweise optimieren kannst.


Warum Zeitplanung so wichtig ist – und was dein Banker dazu sagt

Stallarbeit ist körperlich anstrengend, mental fordernd und oft unterschätzt. Wenn du über Personal nachdenkst (und das solltest du!), ist deine Zeitanalyse ein wichtiger Indikator dafür, wie viel Arbeitskraft du wirklich brauchst. Auch bei Bankgesprächen für eine Finanzierung wirst du Fragen hören wie:

✔ Wie viele Stunden arbeitest du selbst?

✔ Wie sieht dein Personalplan aus?

✔ Wie stellst du sicher, dass dein Betrieb funktioniert, wenn du ausfällst?

✔ Hast du Freizeit, Urlaub oder einen Plan für Krankheitszeiten?

Es geht nicht darum, von Anfang an alles perfekt zu haben, sondern deinen Arbeitsaufwand realistisch einzuschätzen – für dich, für dein Team und für deine langfristige Gesundheit.


Der Einstellervertrag – Was muss ich leisten, was kann ich leisten?

Hier kommt die nächste wichtige Frage: Welche Leistungen möchtest du vertraglich festlegen – und welche sind freiwillige Zusatzangebote?

👉 Definition:

  • Vertragliche Leistungen sind verbindlich. Die Einsteller müssen sich darauf verlassen können, dass sie erbracht werden – egal, was an deinem Tag sonst noch los ist.

  • Zusatzleistungen kannst du erbringen, wenn es passt – aber sie dürfen nicht zur Pflicht werden.

In meinem Stall habe ich deshalb eine Preisliste für Zusatzleistungen. Das schützt mich vor Stress und lässt mir Flexibilität. Denn seien wir ehrlich: Wenn der Mitarbeiter krank ist, ein Pferd den Zaun zerstört hat und in der Halle der nächste Reitschüler wartet – dann ist es nicht mehr sinnvoll, auch noch 10 Pferde einzudecken oder Zusatzfutter zu verteilen, nur weil es im Vertrag steht.

💡 Mein Tipp: Sei klar in der Abgrenzung zwischen dem, was du garantieren musst, und dem, was möglich, aber nicht verpflichtend ist. So schützt du dich vor unnötigem Druck – und am Ende auch vor Frust bei deinen Kunden.


Fazit: Dein Ponyhof ist ein Unternehmen – plane deine Zeit genauso professionell

📝 Nimm dir die Zeit, deine Tätigkeiten ehrlich zu analysieren.👥 Überlege, wo du entlastet werden kannst – Personal, Automatisierung, klare Verträge.📄 Definiere klar, welche Leistungen fester Bestandteil deines Angebots sind und welche freiwillig bleiben.

Denn eins ist sicher: Ein erfolgreicher Hof ist kein Zufallsprodukt – er ist das Ergebnis kluger Planung. Und die fängt mit der wichtigsten Ressource an, die du hast: deiner Zeit.

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