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Welche Arten von Pferdebetrieben gibt es – und wie wirtschaftlich sind sie wirklich?

Verena Elschner-Richter

7. Apr. 2025

Finde das Hofkonzept, das zu dir passt – wirtschaftlich tragfähig, pferdegerecht und mit Herz geführt

Hey, ich bin Verena – Pferdehofbetreiberin, Trainerin, Betriebswirtin und Pferdemensch. Ich zeige dir heute, welche Arten von Pferdebetrieben es gibt und wie wirtschaftlich sie in der Praxis sind. Ohne Schnickschnack, sondern mit echten Einschätzungen aus dem Stallalltag.


Wenn du überlegst, wie du deinen Hof strukturieren oder weiterentwickeln willst, findest du hier einen kompakten Überblick mit meinem ehrlichen Fazit zu jeder Betriebsart.


  1. Pensionsstall – Solide Basis, aber wenig Luft nach oben Du bietest Pferdebesitzern einen Platz für ihre Tiere an: Fütterung, Pflege, Weidegang und Anlagenutzung inklusive.


Wirtschaftlich gesehen: planbare Einnahmen, aber oft geringe Margen. Die Kosten fressen viel auf: Personal, Instandhaltung, Futter, Mistentsorgung. Rentabel wird's, wenn du Zusatzleistungen wie Beritt oder Unterricht anbietest – oder wenn du Fläche und Heu selbst produzieren kannst.


  1. Reitschule – Planungssicher, aber personalintensiv Der Reitunterricht steht im Fokus, meist mit eigenen Schulpferden. Klingt gut, aber Achtung: Schulpferde brauchen viel Pflege, gute Versicherung, und du brauchst zuverlässige Mitarbeiter oder musst selbst viel Zeit im Stall verbringen.


Finanziell funktioniert das gut, wenn du Kurssysteme, Gruppenunterricht und Ferienprogramme clever kombinierst.


  1. Zuchtbetrieb – Viel Herzblut, späte Ernte Die eigene Zucht: Ein Traum vieler Pferdemenschen. Wirtschaftlich aber herausfordernd. Du investierst viel Zeit, Geld und Know-how, bis ein Fohlen zum verkaufsfertigen Pferd wird. Der Markt ist anspruchsvoll, und Fehler in der Auswahl oder Aufzucht kosten.


Erst mit Erfahrung, Reputation und klarem Zuchtziel wird das tragfähig.


  1. Verkaufs- und Ausbildungsstall – Know-how trifft auf Risiko Du bildest Pferde aus, um sie weiterzuverkaufen oder für den Sport vorzubereiten. Hier kannst du gutes Geld verdienen – aber nur, wenn du dich mit Ausbildung, Vermarktung und Kundenkommunikation auskennst. Ohne Netzwerk kein Umsatz.


Erfordert Erfahrung, Marktgespür und gute Kalkulation.


  1. Reiner Ausbildungsstall – Konstante Einnahmen mit Fachfokus Du trainierst fremde Pferde im Beritt, unterrichtest ihre Besitzer und hilfst bei Problemen. Das kann wirtschaftlich sehr stabil sein, wenn du eine klare Zielgruppe hast: z. B. Jungpferde, Dressur, Sitzschulung.


Hier gilt: Deine Zeit ist dein Kapital. Plane gut, was du selbst leistest und wo du delegierst.


  1. Aufzuchtbetrieb – Fläche, Futter, Geduld Jungpferde in Gruppen großziehen, bis sie zur Ausbildung gehen. Du brauchst große Weideflächen, gute Organisation und einen langen Atem. Einnahmen kommen verzögert, Kosten für Futter, Tierarzt und Infrastruktur sind dauerhaft da.


Wirtschaftlich sinnvoll nur bei guter Auslastung und niedrigen Fixkosten.


  1. Rentnerstall – Ruhestand mit System Ein wachsende Nische: Altersgerechte Pferdehaltung. Du brauchst große, ruhige Weiden, viel Know-how in Pflege und Fütterung, und gute Nerven für Gespräche mit langjährigen Besitzern.


Dafür hast du stabile Einnahmen durch langfristige Verträge und ein dankbares Klientel.


  1. Therapie- und Reha-Ställe – Spezialisierung mit Sinn Ob Reittherapie, Hippotherapie oder Reha-Pflege: Diese Betriebe wachsen. Wichtig: Du brauchst fachliche Qualifikation, Kooperationen mit Therapeuten oder Kliniken und sehr gutes Versicherungs- und Risikomanagement.


Finanziell stark – aber nur mit Know-how.


  1. Event- & Ferienhöfe – Erlebnis statt Alltag Reitcamps, Kinderferien, Reitwochenenden – diese Betriebe leben von Saison, Werbung und Erlebnischarakter. Du brauchst Organisationstalent und viel Energie für Marketing, Planung und Betreuung.


Richtig gemacht, ist das sehr lukrativ.


  1. Spezialanbieter – Western, Barock, Horsemanship? Du setzt auf eine Reitweise oder Zielgruppe, z. B. Horsemanship, Wanderreiten, Barockpferde. Die Nische kann ein Vorteil sein, wenn du sichtbar bist, deine Community pflegst und deine Kompetenz zeigst.


Hier zählen Positionierung und Branding mehr als Masse.


Zusatzeinnahmen für alle Betriebe:


Fast jeder Hof kann sich mehrere Standbeine schaffen. Beispiele:

  • Vermietung der Anlage an Trainer:innen, Kurse oder Vereine

  • Coaching mit Pferden für Firmen oder Einzelpersonen

  • Heu, Stroh, Einstreu oder Futtermittel verkaufen

  • Seminare, Lehrgänge oder Workshops veranstalten


Fazit: Es gibt nicht den einen perfekten Betrieb. Aber es gibt den Betrieb, der zu dir passt. Wirtschaftlich wird es dann, wenn du:

  • deine Zielgruppe kennst,

  • deine Stärken lebst,

  • deine Zahlen verstehst,

  • und dir nicht zu schade bist, neu zu denken.


Wenn du das angehen willst, lass uns sprechen. In einem 1:1 Coaching klären wir, wie dein Betrieb wirtschaftlich, nachhaltig und artgerecht aufgestellt werden kann.

➡ Jetzt Termin buchen oder mir schreiben!

Welche Betriebsform interessiert dich am meisten? Schreib’ mir gern in die Kommentare oder per Mail!

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